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Tag 8 – Recht entspannt

Nach einem einfachen Frühstück in der gestern durch gefühlt 150 rauchende Marrokaner besetzten Gaststätte starten wir mit dem Ziel Aglou Plage über Agadir.  Kurz nach dem Start zwingt mich Micha zum Stoppen, um die Scheiben zu reinigen. Mit Spüli und Zewa erreicht er ein ungeahntes Ergebnis: die Scheiben werden durchsichtig und wir geniessen die Landschaft ab sofort in HD. Der Rest des Autos muss optisch noch etwas aufgearbeitet werden.

Die Berge haben wir hinter uns. Die Landschaft wird geprägt durch endlose Weiten. Immer wieder fragen wir uns, wo die Menschen herkommen, die in den Feldern oder am Strassenrand sitzen.  Die heutige Fahrt erfolgt ohne größere Besonderheiten.

Beeindruckend ist die Freundlichkeit der Leute – teilweise springen sie auf, nur um uns zurück zu winken. Nie gab es bisher böse Worte oder Gesten. Rekordhalter ist ein Polizist an einer der inzwischen von uns routiniert gemeisterten Kontrollstationen: er salutiert uns und winkt uns durch.

Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, dass eine Autobahn oder Nationalstrasse verschiedene Bedürfnisse bedient. Untergeordnet ist dabei die Transportaufgabe. Frauen pflücken in der Mittelspur Kräuter, Radfahrer und Fußgänger verkehren gegen die geplante Richtung. Eselkarren wenden auf der Fahrbahn und Teilspuren werden von pfiffigen Verkäufern als Verkaufsfläche genutzt.

Die Landschaft ist nach wie vor grandios und überzeugt uns davon, nochmals länger in Marokko zu verweilen.

Die letzten 30 km entschliessen wir uns über weiss gestrichelte Strässchen zum Campingplatz durchzudringen. Mit dem Fischverkäufer mit seinem Transit im Genick fahren wir durch ungeteerte Dorfsträsschen und haben alle Hände voll zu tun, wieder auf den rechten Weg zurück zu finden. Den Fischwagen überholen zu lassen erweist sich als Fehler. Die Kühlsysteme scheinen nicht vollständig zu funktionieren.

Der Campingplatz ist prima – liegt ca 15 Fussminuten vom Meer entfernt (für uns also nicht machbar) und hat free WIFI. Im Shop kaufen wir noch Brot, um gut ausgerüstet zu sein. Bisher mussten wir unsere Salamis teilweise ohne Brot essen. 

Nach und nach treffen die anderen Teilnehmer ein. So machen wir erst mal Kaffee für die Bedürftigen, um dann nahtlos in die Vorbereitung fürs Abendessen über zu gehen. Ein Spitzen-Deal mit den Nachbarn rundet den Tag ab: wir kochen, sie stiften Wein und spülen. Klarer Punktsieg für uns …;-)) ein schöner Abend.

Afrika: und wieder regnet es. Diesmal könnte die Nacht ruhig werden. 100m neben dem Campingplatz ist eine lange Rampe, in der die LKW alles geben müssen, um hochzukommen. Allerdings kommt der Wind vom Meer – da haben wir das Meeresrauschen.

Für morgen ist eine Etappe mit 550 km geplant. Dabei ist alles, was Treibstoff fassen kann zu füllen. Sollte klappen – wenn wir unsere 17er Gabelschlüssel finden, um die auf dem Dach befindlichen Kanister zugänglich zu machen.

In diesem Sinne allen eine – ´gute Nacht, John-Boy´.

Heute gilt unser besonderer Dank der Verwaltung, die uns einen gewohnt wohlschmeckenden Weihnachtstollen gebacken hat – Leider ist der heute endgültig verdampft?! 

Für Insider: auf den Hinweis bei der Abfahrt, dass eine Rückleuchte nicht funktioniert, haben wir pflichtbewusst heute reagiert – sie tut wieder. Mehr ist momentan am Auto nicht zu verbessern.

Die gestern erwähnte Berberin, die Micha als ihren ´mon cherie´ betitelt hat, hat erfolglos von ihm abgelassen. 

Tag 7 – Durch´s wilde Kurdistan

Die Nacht war etwas unruhig, da wir den Campingplatz an einer strategischen Verkehrsachse gewählt hatten – der afrikanische Schwerlastverkehr hat es in sich.

Dazu Temperaturen bis 3 Grad. Von wegen in Afrika ist es heiß.

So starteten wir früh nach einem kurzen Frühstück und machten uns auf die Piste Richtung Meknes (früh ist bei uns bedingt durch die Zeitumstellung eine Stunde vor Deutschland – Anm. d. Red.). Von dort geht´s weiter nach Ouazazarte. Landschaftlich sehr reizvoll und erinnert an alte Westernlandschaften. Jederzeit kann John Wayne um die Ecke geritten kommen. Das würde uns nicht überraschen.


Ewig weite Steinwüsten mit dem gewaltigen Blick auf schneebedeckte Berge. Die Strassen sind weitestgehend sehr gut und zunächst kommen wir gut voran. Unglaublich – mitten in der Wüste marschieren Einheimische in ihren Kaftans oder fahren auf altersschwachen Fahrrädern oder Mofas – wo kommen sie her ? wo wollen sie hin ? Zig Kilometer keine Behausung zu sehen. Das bleibt ein Rätsel. Dazu immer wieder kleine Folienzelte und ein Schaf- oder Ziegenhirte mit seiner Herde.
Highlight heute war eine Dorfdurchfahrt zur Mittagszeit, als gerade die Schule zu Ende war. Hunderte übermotivierte junge Marokkaner und -innen stürmen zu Fuß oder mit dem Rad die Straße. Es gibt keine Regeln mehr. In Kombination mit durch Starkregen überflutete Straßen mit tiefen und breiten Pfützen ein tolles Erlebnis.
Heute haben wir die 58te Polizeikontrolle durchfahren und sind immer noch keinen der mühsam vorbereiteten Fiche losgeworden (Fich – Selbstauskunft zu uns und dem Fahrzeug).
Freundliches und Respektvolles Begegnen vereinfacht viel. Oft wollen die Herren Polizisten nur wissen, wo es hingeht und wünschen uns dann fröhlich ˋgood luck´. Teilweise lustig zu beobachten sind auch die Radarkontrollen mittels Lasergerät. Die Arbeit scheint auf Dauer so stressig zu sein, das wir einen Polizisten bemerkt haben, der darüber eingeschlafen war.
Mal wieder tanken – den Liter Diesel für unter einem Euro – und, bedingt durch chilliges Fahren einen Verbrauch von unter 10 Liter, lässt uns gleich fröhlich in den afrikanischen Supermarkt einziehen.

Zugegeben, die Spiritiuosenabteilung fällt etwas schmal aus (es gibt nämlich nichts) – aber ansonsten ist er gut sortiert. Alles, was in deutschen Supermärkten auch vorhanden ist, wird zum Kauf angeboten. Wir entscheiden uns noch für etwas Frischware und ziehen dann weiter in die Berge. Die Straße wird abenteuerlich und schraubt sich wieder von 1.500m an in Serpentinen hoch.

Nachdem die letzte Nacht doch recht frisch war, suchen wir ein Hotel auf und werden auch mit Einbruch der Dunkelheit in Taznakht fündig.

Kurz eingecheckt und dann noch die in Spanien gekauften Dosenlinsen auf dem Hoteleigenen Parkplatz aufgewärmt sitzen wir nun im Teezimmer des Hotels, nachdem der Gastraum mit rauchenden Arabern total überfüllt ist. Was schauen sie an ? Fußball auf dem großen HD-Fernseher. Ja – ist uns denn was entgangen ? EM ? WM oder Ähnliches ? Nein – die Herrengesellschaft schaut Frauenfussball. So ändern sich die Zeiten … ;-))


Insgesamt viel Fahren heute, wobei es landschaftlich unglaublich reizvoll und voller Eindrücke war – der Rest vom Tross hat heute Ruhetag und geniesst Marrakesch.
Soeben erreicht uns auch noch die Nachricht über unseren Agenten aus Japan, dass Gambia nicht gefährlich ist. Es reicht aus, einfach vorsichtig zu sein. Wir sind beruhigt.
Micha wurde in einem Dorf von einer Berberfrau als ´mon cherie´ angesprochen. Ich habe dann ihm das Feld überlassen…. mehr dazu dann morgen.
Das war´s für heute. In diesem Sinne, wie schon die letzten Tage heisst es gleich ´Gute Nacht John-Boy´.
Nachtrag: den heutigen Tag widmen wir Sven, Tine und Tom, die uns die Routenempfehlungen gegeben haben. Vielen Dank dafür.

Tag 6 – vergesst alles, was ihr je über Autofahren gelernt habt

mal wieder früh raus war unsere Devise und so gab es Frühstück mit Blick aufs Meer. Die Stiche der voran gegangenen Tage versorgt und los geht´s. Das Offline-Navi sucht uns die kürzeste Strecke – das hat Vor- aber auch kleine Nachteile. Wir biegen schon sehr früh in eine auf der Karte weisse Strasse ein, die kurz darauf auch noch gestrichelt wird. Na ja – wir haben einen Offroader mit viel Bodenfreiheit – da sollte das gehen. Der Weg führt uns durch wirklich einfache Dörfchen, die verschiedene Werkstätten im Freien aneinander reihen. Die Müllberge nehmen zu und die Gerüche sind unterschiedlich orientalisch – ein Wechselbad: Fischgeruch vom Markt, Grillsstände an der Strasse und Feuerchen diverseer Charakter, wie z.B. Müllverbrennung oder Brandrodung. Das Ganze leicht durchzogen durch die Dieselschwaden der hoffnungslos überladenen Lastwagen und Transporter. Was hier an Ladungen transportiert wird ist unbeschreiblich. Wenn jemand meint, sein Fahrezeug sei zur Urlaubszeit überladen, der schaue sich mal marrokanische Autos an. Wunder der Technik.

Allgegenwärtig sind verschiedene Ausprägungen der Polizei – uns bisher immer freundlich gesonnen – grüßen wir doch wirklich jeden Schafhirten oder Pfefferminzverkäufer am Strassenrand. Das spricht sich durch.

Zum Stoppen renintenter Autofahrer haben sie sich hier Nagelbrettchen selbst geklöppelt. 

Der innerörtliche Verkehr wird von uns souverän gemeistert. Hier hupt keiner – ein wenig drängeln, kreative Fahrspurwahl, Frühstart an den Ampeln – an all das haben wir uns auch gewöhnt. Ebenso wie auf der Autobahn laufende Menschen und wendende Esel- und Pferdekarren. Diese gibt es inzwischen zu Hauf und die Armut wird immer weiter spürbar. Manchmal fragen wir uns, ob es denn noch einfacher gehen kann ?!?

Die Landschaft wird grandios – fahren wir doch Überland und nicht die Direktverbindung nach Marrakesch. Unmerklich überfahren wir Pässe mit mehr als 2.000 hm und finden uns im Schnee wieder.

Es ist ein Genusstag. Wir fahren auf den kpl. schneebedeckten Hohen Atlas zu und können uns nicht sattsehen. By the way fahren wir durch den Affenpark, wobei die Bewohner Null Interesse an uns zeigen.

So geht es weiter und in einem kleinen Dorf besorgen wir uns die SIM-Karte der marrokanischen Telekom. Mal sehen, was die morgen so kann.

Übernachtet wird auf einem kleinen Campingplatz auf 1.500m Höhe. Hier können die Schlafsäcke jetzt ihre Tauglichkeit beweisen. Im zugehörifen Restaurant gibt es den ersten gut gesüssten und mit Ritual zubereiteten Pfefferminztee.

Jetzt schalten sie hier so langsam das Licht aus und wir werden uns auf den Weg zum Zelt machen… wo es dann wieder heisst – Gute Nacht John-Boy

Unser heutiger Dank gilt Anja, die uns Töpfe und Pfanne vermacht hat. Diese leisten uns hervorragende Dienste und bewahren uns vor dem sicheren Hungertod.

Tag 5 – Beginn mit einem Knaller

In der Nacht setzt starker Regen ein. Unsere Bedenken hinsichtlich des Premium-50€-Zeltes werden zerstreut. Es hält problemlos stand. Morgens um 4 Uhr treffen wir uns beide bei der Idee, das Schiebedach zu schliessen. Keine schlechte Idee. Entgegen aller physikalischen Gesetze ist kein Wasser ins Auto eingedrungen.

Nach einem gemütlichen Frühstück und Austausch mit den anderen Rallyeteilnehmern kommen wir auf die glorreiche Idee, den Backup-Benzinkocher einem kleinen Test zu unterziehen. Test war Semi-erfolgreich. Auftanken kein Problem. Starten – kein Problem … aber dann: zur Belustigung der restlichen Mannschaft standen wir staunend vor einer 1-Meter-Benzinfackel. Was nun ? Erst ein Bild und dann den Feuerlöscher suchen ??? Nee. Zelt und Auto waren zu nahe. 3 – 4 große Sprünge bringen mich zum Feuerlöscher im Auto und wieder zurück und schon sprüht derselbe weisses Pulver über den Kocher. Kocher geht sofort aus. Als sich die Pulverwolke verzieht, nehmen wir wahr, dass die Autotüre offen stand und wir ab sofort – ein klein wenig Pulver im Auto haben. Schwamm drüber. Die Rallyeteilnehmer kennen ab sofort alle unsere Namen … ;-))

Einpacken und gemütlich Richtung Hafen fahren war der nächste Schritt. Zielloses Durchstöbern eines Mega-Einkaufscenters  brachte uns nicht weiter und Micha wollte partout mein Geschenkangebot für eine Maniküre nicht annehmen.

So fahren wir weiter Richtung Hafen, besichtigen einen kleinen Park mit Blick auf den Felsen von Gibraltar und reisen gemütlich weiter zur Fähre. Der aufmerksamen Stalker erkennt durch unseren Kurs, dass die Strassenführung im Hafengebiet nicht einfach ist – wir haben es jedoch geschafft. Das erste Treffen mit allen Teilnehmern, gemeinsames Warten und das Briefing folgen. Kleinere Reparaturen an anderen Fahrzeugen werden in der Wartezeit vollbracht, wie z.B. einen Auspuff flicken, Sonnenschutzfolie aufbringen o.ä. … alles im Rahmen. Die Verkehrsführung auf die Fähre und auch auf ihr sucht seinesgleichen, ist aber noch gar nichts gegen die Ankunft in Marokko – dazu später mehr.

Nachdem alle auf der Fähre waren, geht es los und wir verlassen bei starkem Seegang den Hafen. Das eingesparte Ziehen der Handbremse kostet ein paar Teilnehmer ein wenig Blech, aber nichts ernstes. Das Auto fährt halt munter die Fähre auf und ab.

Die Einreiseformalitäten werden an Bord erledigt. Wir sind beides IT-ler und haben sofort Verbesserungsvorschläge im Kopf, die wir uns aber hüten, den Zöllnern zu vermitteln. Denn das hiesse, ihre 2 Stunden dauernde Tätigkeit in 10 Minuten zu erledigen. Na ja, anstehen in einer schwankenden Fähre hat auch was.

Ankunft in Marokko: wir kommen gut weg und freuen uns, fast ganz vorne zu sein und die Zollformalitäten schnell abgeschlossen zu haben.

Ein junger, uniformierter Zöllner weist uns der Strecke und der ganze Tross folgt uns … zum Eingang des Fährhafens. Richtig wäre der Ausgang. Da kreative andere Fahrer sich in den Tross gemogelt haben herrscht bald ein heilloses Durcheinander. Wir können kein Arabisch – aber an der Körpersprache des Vorgesetzten mit dem – sagen wir mal ´Azubiˋ können wir ablesen, dass er sehr unzufrieden war. Der komplette Hafen war verstopft – kein Vor – kein Zurück. Kaum 30 Minuten später kommt ein grün blinkendes Fahrzeug eilig angefahren. Aus ihm springen mit wichtiger Miene 5 junge fesche Männer in Uniformen. Wir mutmaßen – das ist das SWAT-Team. Die lösen den gordischen Knoten in 3 Minuten. Beinahe geschafft. Das Chaos wird noch größer – wir werden über eine künstlich geschaffene freie Spur mehrfach im Kringel ausgefast und schaffen es, ohne Röntgen aus dem Zirkus heraus. Danach noch kurz Geld getauscht und … los geht´s auf die Piste. Eine Stunde später sind wir am Hotel, checken ein und begeben uns zum Essen.

Zu unserer Verwunderung wird Marrokanisches Bier angeboten. Nehmen wir natürlich gerne an und verschwinden dann in unseren Kingsize-Betten. Da heisst es dann wieder: Gute Nacht John-Boy.

Tag 4 – der erste Meetingpoint kurz vor der Fähre

Die Nacht war ruhig auf dem sympathischen kleinen Campingplatz. Aufwachen und Aktivitäten starten im Einverständnis kurz vor 6 Uhr. Wichtiger Tagesordnungspunkt ist das Lesen des Orga-Blogs – wo sind die anderen. Beruhigt kann der Tag begonnen werden, wir sind immer noch einiges voraus. Morgentoilette einschliesslich rasieren, Kaffee kochen nach alter Mütter Sitte, Frühstück mit Weihnachtsstollen und dann das ganze Geraffel wieder ins Auto und …. los geht´s. 8 Uhr verlassen des Campingplatzes – nicht ohne eine Ehrenrunde um den Caravan des Engländers zu drehen, der uns ausdrücklich darauf verwiesen hat, dass wir das Gelände leise verlassen sollen, da er bis 10 Uhr schläft. Auch ohne extra Hupen nagelt der alte Diesel noch so, dass das Verlassen des Campingplatzes kein Geheimnis bleibt …

Das morgendliche Fahren über südspanische Pässe mit Blick auf das Meer ist ein Vergnügen – bei keinem Verkehr, toll ausgebauten Strassen und toller Sicht. Das sollte sich über die Zeit ändern. Die Natur weicht Foliengewächshäusern in einem nicht beschreibbaren Ausmaß. Über 150 km Fahrt sind links und rechts der Strasse nur diese Gewächshäuser zu sehen. Langsam löst sich das auf zugunsten von Pueblos – in die Hänge gebaute Bettenburgen, die um diese Jahreszeit stillgelegt sind. Der Begriff ´Reihenhausˋ muss neu definiert werden. Offenbar ist hier das Rentner-Winterparadies.  Für uns absolut unverständlich. Wobei ??? Micha überlegt sich, ob der nächste Urlaub mit Bea in einer so kommoden Einrichtung stattfinden soll.

Der Rest des Wegs verlief unaufgeregt – wir erreichen das erste offizielle Etappenziel als Nummer 3 und installieren unser Zelt – Modell ˋSeniorenresidenz´ neben dem Wurfzelt anderer Teilnehmer. Zugegeben – der Standard ist schon afrikanisch … aber die Stimmung ist perfekt. Die beiden Senioren Uli & Micha werden freundlich aufgenommen. Die überwiegende Zahl der Teilnehmer ist etwas jünger – so zwischen 20 und 30 (geschätzt) und hat viele kreative und auch abstruse Ideen.

So schleppen die einen 180 l Bier mit sich rum, weil es die gerade in Holland günstig gab. Andere wiederum sind nicht davon abzubringen, eine Waschmaschine (?!?) durch die Wüste zu schleppen … die kann man immer brauchen. Der Dritte vertickt Feuerlöscher und 180m gutes Kletterseil, der Vierte versucht mit einem 2,97m hohen VW LT unter einer Brücke mit 2,70 m durchzukommen und wundert sich, dass es ´kratztˋ … und die auf dem Dach montierten Ersatzräder quasi festgeschweisst wurden. Das ist dieselbe Mannschaft, die ohne Pause durchgefahren ist – kann an der Motorisierung ihres 3-Tonners liegen. Mit vor 30 Jahren attestierten 70 PS sind keine Rekordgeschwindigkeiten zu erwarten. Das wiederum wird durch Kreativität in der Pausenregelung kompensiert. Ohne auf Details eingehen zu wollen, werden die Pipi-Pausen auf Null reduziert.

Auf dem Weg zum Carrefour Algeciras überlegen wir uns den Einkaufszettel und werden auch sehr schnell fündig. Bier, Wasser, ein letztes Mal frisches Gemüse, Knoblauch und Gewürze sollten reichen, um den Ausflug zu überstehen. Nach dem Einkauf ist das Auto voll – allerdings muss morgen früh noch das ganze Campinggeraffel rein. Na ja, das soll uns heute nicht mehr belasten.

Zu Essen gab es heute abend vegetarische Bio-Spaghetti mit Gemüsepfanne.

Ab morgen geloben wir Besserung – dann nur noch lecker Hühnchenspiess vom Strassenverkäufer unseres Vertrauens.

Jetzt nur noch kurz das Hotel für die morgige Übernachtung rausgesucht, dann noch den üblichen Gute-Nacht-Whisky … und es heisst wieder …

Gute Nacht John-Boy

3. Tag Unterwegs Richtung Suedspanien

Immer noch im Arbeitsrhytmus zieht es uns beide um halb sieben aus den Betten. Kaffee kochen im Dunkeln, duschen, genießen der Meeresbrandung und dann ganz tranquilo das Zelt abbauen. Die optimierte Variante sieht einen grossen Knubbel vor. Heute war Fahren entlang Spaniens Ostküste angesagt. Je weiter wir nach Süden vordringen, umso karger wird die Gegend. Unglaublich viele Obstplantagen mit Mandarinen und Olivenhainen säumen den Weg. Später dann alles unter Folien.

Der Diesel wird billiger, aber immer noch kein Schnäppchen. Und es gibt noch

, die unsere Frontscheibe trotz der geringen Geschwindigkeit nicht überleben. Die Stunde der Wahrheit kommt beim Ziehen des Ölmessstabs: unser Auto verbraucht auf 2.500 km einen Liter Öl. Ist das ein Grund für eine Reklamation ? Aufmerksame Stalker werden beobachtet haben, dass wir einen kurzen Zwischenstopp zum Einkaufen eingelegt haben. Ja – Sandalen waren erforderlich und frisches Gemüse. Die Pestizide versprühenden Bauern entlang der Schnellstraße haben uns dazu motiviert.

Die Autowäsche musste heute leider ausfallen, die Waschanlage war defekt.

 

 

Unser heutiger Campingplatz ist in der Nähe von Vera. Klein, blitzsauber und unglaublich ruhig. Die perfekte Vorbereitung für den afrikanischen Rummel.

Platz 1 am nächsten Treffpunkt hat uns ein anderes Team weggeschnappt. Dafür lauft unser Wüstenschiff wie eine 1. Jetzt noch einen kleinen Whiskey und dann heißt es wieder ‚gute Nacht John-Boy‘.

So, und jetzt müssen wir auch Mal Danke sagen … An

Güven Öktem von Fleetize, der uns den GPS Tracker zur Verfügung gestellt hat. Viele Leute geben uns wertvolle Ratschläge, wo wir abbiegen müssen

Unsere Eltern, Kinder und Ehefrauen, die mit Verständnis diese Tour mittragen

Allen Spendern, die mit Materialien wie Werkzeug, Brillen, Abschleppstangen, Schrauben, Babymützen, Fussbällen, Federballspiel für die Wüste, Blöcke und Stifte und sage und schreibe 32 Verbandskästen das Unternehmen unterstützen sagen wir herzlichen Dank.

 

Der zweite Tag

Nach einer, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftigen Nacht im Plastikhotel in Montpellier ging es morgens frisch ans Werk. Nachdem sich offensichtlich ein südländischer Vogel noch in der Balz befand, waren diesbezüglich die natürlichen Laute als gegeben hinzunehmen. Eher ungewöhnlich war die Tatsache, dass sich wohl nachts alle Dieselfahrer Europas vor dem Hotel zum fröhlichen Vorglühen einfanden. 

Der Spruch , die Klobürste frisst dich nicht, muss neu bewertet werden. Nach kurzer Dusche fanden wir uns zum fröhlichen Bastelmorgen gegen 7 Uhr am Auto ein. Tschakka, Kühlbox und Transmitter funktionieren wieder. Anschließend gab es zur Belohnung Frühstück vom Automat. Ein nicht näher bezeichneter Freund weisst uns uns freundlich darauf hin, dass der Orangensaft aussieht wie eine ungesunde Urinprobe…

Start dann gegen 8 Uhr Richtung Barcelona. Alle Systeme laufen. Wir kommen gut voran. Der Plan, Barcelona zu besichtigen, artet in eine unkonventionelle Stadtrundfahrt aus. Wir erkennen, dass uns das Vorhaben weit zurück wirft und verschieben die Stadtbesichtigung auf ein anderes Mal.

 

Pl

So cruisen wir die Küste entlang, im guten Glauben, einfach einen Campingplatz zu finden… wollen wir doch das ganze Geraffel einem einfachen Test unterziehen. Weit gefehlt – die meisten Campingplätze schliessen am 14.10. 

Schlussendlich landen wir auf einem schönen, direkt am Meer gelegenen Campingplatz und können das komplette Equipment einem ausführlichen Test unterziehen. Sieh da, es tun sich noch Lücken auf. Wir haben keinen Kehrwisch – für Nichtschwaben – Kehrbesen dabei. Das ist der erste Moment, wo ich mich an das Angebot meiner Schwiegermutter erinnere, doch den Autostaubsauger mitzunehmen. Kann in der Wüste noch wichtig werden. Schwamm drüber. Wir bekommen das so hin.

Zu essen Tages heute –  nachdem alle Wirtschaften zu hatten – gab es Spaghetti mit Tomatensoße und Thunfisch. Dazu französischer Rotwein und Bier. Alles mit Meeresrauschen und einem Hauch von Benzin bleifrei.

So, jetzt ist es Zeit, die Kingsize Feldbetten aufzusuchen. Bis Morgen dann.

Wir sind in Montpellier – der erste Tag ist rum

Um 7:30 Uhr gings in Ilsfeld los, um kurz nach 8 haben wir bei Uli planmaessig die Lebensmittel verladen und los gings nach Frankreich. Kurz hinter Karlsruhe  der erste Tankstop an einem Supermarkt und die erste Huerde: Alles mit  Schranken zu und eine Hoehenbegrenzung von 2,2 m! Unser Auto ist aber 2,3 m hoch macht aber nix wir haben ja Allrad und entsprechende Bodenfreiheit.

Wollte eigentlich Bilder einfuegen aber das wird ueber das Hotel WLan sicher dieses Jahr nichts mehr.

OK, wir sitzen naemlich grade vor dem Hotel gemuetlich im Freien und trinken den Whiskey um uns schon mal vorab innerlich zu desinfizieren aber dazu spaeter mehr….
Jedenfalls sind wir nun fast 1000 km gefahren und in Montpellier eingetroffen. Zwischendurch  hats mal geregnet aber ansonsten war die Fahrt voellig stressfrei

Erster Technik Resumee:
Kühlschrank und Transmitter tun nicht, weil kein Strom mehr an der gesonderten Steckdose ankommt. Die Hintergrundbeleuchtung der Uhr tut immer noch nicht- das war irgendwie die leise Hoffnung. Wenn der Fahrersitz ausgeklopft wird, erleidet man Erstickungsanfälle und hat schwarze Hände – also lassen. Eine Rückleuchte tut nicht. Den LED Arbeitsscheinwerfer auf der Autobahn anzuschalten wird von allen dahinter durch freundliches Lichthupen quittiert. Tatsächlich haben wir nach Einbau des tollen CD Radios 2 (in Worten: zwei) CDs dabei. Jeder durfte eine CD zum Test brennen. Der GPS Tracker gehört an Dauerplus und nicht unter das Gepäck, wo er keine Satelliten findet. Richtig Klasse ist die 3er Kombination von neuer Scheibe mit neuem Scheibenwischern und einer liebevollen Imnenreinigung. Es ist deutlich länger hell. |

Jetzt haben wir erst mal unsere Schlafsaecke geholt und gehen jetzt ins Hotel. Morgen gibts mehr.
Sonst aber alles prächtig 😂

Noch eine Woche!

Noch eine Woche liegt vor uns. Inzwischen haben wir auch den Öldruckschalter endlich gefunden und getauscht – was für ein Gefummel.

Unsere Multimediaeinrichtung ist fast komplett und die Aufkleber sind alle drauf. Hier noch einige Bilder vom aktuellen Stand – diesmal hat Mareike die Bilder mit professioneller Ausrüstung gemacht – dafür nochmals vielen Dank.

Derzeit arbeiten wir noch am Papierkrieg und morgen wird probegeladen.