Bereits um 11 ging es heute auf Tour um die Projekte der Organisation anzusehen. Teilweise sind diese direkt in Serrekunda – die sehen wir am Montag – die anderen sind einige Kilometer südlich.
Erster Stop ist nach einigen Kilometern beim neuen Kompostwerk. In ganz Afrika ist der Müll ein Riesenproblem. Er liegt einfach überall. In Gambia ist es im Verhältnis zu den anderen Staaten, die wir durchfahren haben, ja noch ziemlich gut. Dennoch ist das ein Thema bei dem es einerseits an praktikablen Lösungen und andererseits am Bewußtsein der Leute erheblich mangelt. Das Projekt versuch nun erste Wege der Mülltrennung zu testen und neben der Mülldeponierung für Haushalts- und Restmüll die Berge an kompostierbarem Müll vernünftig zu verwerten.
Bisher wird das überall unkontrolliert verbrannt oder einfach abgekippt. Kompost als Dünger iszt völlig unbekannt – teurer Dünger ist ja auch ein Weg. Inzwischan sammelt man täglich allein 20 to kompostierfähiges Material wie Erdnusschalen, Hobelsspäne, Grünschnitt und Sägemehl ein und sammelt diese auf einem grossen Gelände, das die Regierung zur Verfügung gestellt hat. Inzwischen hat man das Verfahren auch im Griff und produziert zertifizierten Kompost (Deutsches Zertifikat, wie sich das gehört).
Jetzt muss man noch den Absatzmarkt dafür schaffen und die Leute zu überzeugen das MAterial auch einzusetzen. Ein Schaugarten soll hier lebendes Beispiel sein. Erste Erfolge stimmen zuversichtlich, aber es ist sicher noch ein weiter Weg.
Weter gehts in Krankenhaus und Aufklärungszentrum einige Kilometer weiter. HIer versucht man einerseits Krankenhausdienste anzubieten als auch Aufklärung und Ausbildung zu betreiben. Mit einfachsten Mitteln btreut man hier weit über 200 Patienten am Tag. HIV-Untersuchungen, viele Malariafälle in de Regenzeit und all die kleinen Wehwehchen halten die Mannschaft auf Trab. Daneben versucht man durch Aufklärung das Problem der extrem frühen und zahlreichen Schwangerschaften unter Kontrolle zu bekommen. Erste Schwangerschaften mit 13/14 sind hier extrem häufig.Uns fiel ein etwa 17-jähriges Mädchen auf das bereits 5 Kinder hinter sich herzog… Mit Ausbildungskursen zur Näherin versucht man den Frauen einerseits Aufklärung zu bieten anderereseits mit einer Ausbildung eine Basis zum Geld verdienen zu schaffen: Wenn sie den Kurs durchhalten bekommen sie eine Nähmaschine mit nach Hause. Die Männlichen Jugendlichen versucht man über den Fussball, Diskos und Trikots für die Gewinner zu motivieren den Aufklärungsvorträgen zu lauschen. Ein unkonventionelles aber funktionierendes Projekt.
Weiter gehts zur Schule in Kobisalla: Hier ist aus einer kleinen Dorfschule inzwischen eine Schule mit 270 Schülern geworden. Heute haben wir dann alle zusammen den Neubau mit zwei zusätzlichen Klassenzimmern eröffnet.
Die Kinder zahlen hier minimales Schulgeld und können dann bis etwa 16 hier zur Schule gehen. Es war ein grandioser Empfang wobei unklar war wer hier eigentlich wen angesehen hat. Spannend waren die Gespräche mit den Schülern und Lehreren. Im Anschluß gabs Mitagessen für alle, gekocht von den Müttern vom Eltern- und Fördererverein: 6 von uns rund um ein großes Tablett, jeder mit seinem Löffel. Wieder mal nichts für Empfindliche aber sehr gut.
Weiter gings zum Strand. Unglaubliches Ambiente man kam sich vor wie in den Tropen.