Tag 14 – fahren am Strand

Abfahrt ist bereits um 8 Uhr, d.h. 6 Uhr aufstehen, Geraffel im Dunkeln packen und dann noch einen gemütlichen Kaffee kochen. Hintergrund ist die Ebbe, die wir erwischen wollen, um auf dem Strand fahren zu können.

Zuvor geht es nur durch Sand. Mal weich, mal festgefahren und Autobahnähnlich – es gibt jede Form. Gegen Mittag gelangen wir ans Meer und machen 2 Stunden Pause. Durch die erfolgreichen Fahrtechniken bleibt kaum einer stecken und wir liegen gut in der Zeit. Die ersten Angelversuche werden betrieben und Muscheln gesammelt, die es hier in allen Formen, Farben und Größen zuhauf gibt. Häufig sind leere sehr große Schildkrötenpanzer zu sehen. Die Größte ist ca 80 cm lang. Die Vermutung liegt nahe, dass sie an den in Unmengen vorhandenen Plastikabfällen gestorben sind. Wir befinden uns im Nationalpark Mauretaniens – Spötter nennen ihn auch die einzige Müllkippe, für die Eintritt bezahlt werden muß. Beides verdient die Bezeichnung. Landschaftlich unglaublich reizvoll kommen wir, vor allem vor dem Auffahren auf den Strand, an unglaublichen Mengen Pastikmüll vorbei. Die Folien und Plastikflaschen verfangen sich in den einfachen Zäunen der Fischer und geben ein skurriles Bild ab. In der Nähe von Siedlungen laufen viele Kinder rum und betteln um Geschenke. Einmal angefangen, ihnen was zu geben (Stifte, Blöcke, Gummibärchen, Bälle, u.w.) weden sie immer zudringlicher und nehmen keine Rücksicht untereinander. Diese Bilder prägen sich ein. Nach 30 Minuten Geschenke verteilen schreiten unsere Miltärs ein und weisen sie an, Abstand zu halten, was diese auch respektvoll akzeptieren.

Nachdem dann die Ebbe einen Stand erreicht hat, bei dem sich der Strand problemlos befahren lässt, fahren wir bei der nächsten Auffahrt auf den Strand auf und formieren uns … nicht ohne vorher noch ein Briefing zu Fahrverhalten auf dem Strand zu erhalten. Es gibt keine Ausfälle oder Einsandungen und so kommen wir zügig voran bis zum geplanten Nachtquartier direkt am Meer. Noch schnell die Autos in die Dünen gefahren, ums sie vor der aufkommenden Flut zu schützen, und schon können es einige nicht mehr erwarten und springen ins Meer. Das tut gut nach ein paar Tage Katzenwäsche. Selbst unsere Militärbegleitung springt ins Wasser und genießt die Abkühlung. Verschiedene Freizeitaktivitäten werden gestartet: Angeln, Fußball spielen oder auch Waveboard fahren. Ja – richtig gelesen: funktioniert recht trivial. Man nehme ein Allrad-Fahrzeug und binde ein 30m Seil daran, an das sich der Waveboarder dann hängen kann. Den Start zwei oder dreimal geübt, funktioniert das dann recht gut. Zugegeben, es war kein Original Waveboard, sondern ein abgelegtes Snowboard – aber mit der richtigen Geschwindigkeit funktioniert das recht gut.

Danach kochen wir dann das in Spanien erworbene Fertig-CousCous und genießen die Meernähe. Ein paar Kleinstreparaturen stehen an, wie das verarzten unserer Campingstühle – sonst ist alles Bestens. Thorsten bringt noch aus dem Dorf frisch gebackenes Brot, das wir gerne zum Abendessen nehmen.
Etwas unsicher sind wir noch in der Sichtung eines Delfins – aber schon die dicht über der Wasseroberfläche dahinschwebenden Pelikane sind ein beeindruckender Anblick.