mal wieder früh raus war unsere Devise und so gab es Frühstück mit Blick aufs Meer. Die Stiche der voran gegangenen Tage versorgt und los geht´s. Das Offline-Navi sucht uns die kürzeste Strecke – das hat Vor- aber auch kleine Nachteile. Wir biegen schon sehr früh in eine auf der Karte weisse Strasse ein, die kurz darauf auch noch gestrichelt wird. Na ja – wir haben einen Offroader mit viel Bodenfreiheit – da sollte das gehen. Der Weg führt uns durch wirklich einfache Dörfchen, die verschiedene Werkstätten im Freien aneinander reihen. Die Müllberge nehmen zu und die Gerüche sind unterschiedlich orientalisch – ein Wechselbad: Fischgeruch vom Markt, Grillsstände an der Strasse und Feuerchen diverseer Charakter, wie z.B. Müllverbrennung oder Brandrodung. Das Ganze leicht durchzogen durch die Dieselschwaden der hoffnungslos überladenen Lastwagen und Transporter. Was hier an Ladungen transportiert wird ist unbeschreiblich. Wenn jemand meint, sein Fahrezeug sei zur Urlaubszeit überladen, der schaue sich mal marrokanische Autos an. Wunder der Technik.
Allgegenwärtig sind verschiedene Ausprägungen der Polizei – uns bisher immer freundlich gesonnen – grüßen wir doch wirklich jeden Schafhirten oder Pfefferminzverkäufer am Strassenrand. Das spricht sich durch.
Zum Stoppen renintenter Autofahrer haben sie sich hier Nagelbrettchen selbst geklöppelt.
Der innerörtliche Verkehr wird von uns souverän gemeistert. Hier hupt keiner – ein wenig drängeln, kreative Fahrspurwahl, Frühstart an den Ampeln – an all das haben wir uns auch gewöhnt. Ebenso wie auf der Autobahn laufende Menschen und wendende Esel- und Pferdekarren. Diese gibt es inzwischen zu Hauf und die Armut wird immer weiter spürbar. Manchmal fragen wir uns, ob es denn noch einfacher gehen kann ?!?
Die Landschaft wird grandios – fahren wir doch Überland und nicht die Direktverbindung nach Marrakesch. Unmerklich überfahren wir Pässe mit mehr als 2.000 hm und finden uns im Schnee wieder.
Es ist ein Genusstag. Wir fahren auf den kpl. schneebedeckten Hohen Atlas zu und können uns nicht sattsehen. By the way fahren wir durch den Affenpark, wobei die Bewohner Null Interesse an uns zeigen.
So geht es weiter und in einem kleinen Dorf besorgen wir uns die SIM-Karte der marrokanischen Telekom. Mal sehen, was die morgen so kann.
Übernachtet wird auf einem kleinen Campingplatz auf 1.500m Höhe. Hier können die Schlafsäcke jetzt ihre Tauglichkeit beweisen. Im zugehörifen Restaurant gibt es den ersten gut gesüssten und mit Ritual zubereiteten Pfefferminztee.
Jetzt schalten sie hier so langsam das Licht aus und wir werden uns auf den Weg zum Zelt machen… wo es dann wieder heisst – Gute Nacht John-Boy
Unser heutiger Dank gilt Anja, die uns Töpfe und Pfanne vermacht hat. Diese leisten uns hervorragende Dienste und bewahren uns vor dem sicheren Hungertod.