Tag 15 runter vom Strand

Nachdem  wir auf Ebbe warten müssen, ist ein gemütlicher Start in den Tag angesagt. 10 Uhr gibt’s Briefing, vorher jedoch haben sich die Org’s- so wird hier die Organisation genannt – ein nettes Unterhaltungsprogramm einfallen lassen: Es beginnt mit einem Schwarm dicht über dem Wasser fliegenden Pelikane.

Danach folgt eine Vielzahl an Delfinen, die weit aus dem Wasser springen. Noch nicht genug damit – es werden Orkas gesichtet. Bei so viel Reality-TV im HD kommt natürlich das Rasieren zu kurz. Mann muss auch mal Opfer bringen können. Als Comedy-Einlage kommt hoch über dem Strand ein Zelt angeflogen und landet unerreichbar auch für geübte Schwimmer im Atlantik. Pech gehabt, denken wir. Doch schon naht die Rettung in Form eines einheimischen Fischerbootes. Nicht ganz Baywatch, aber zielorientiert und erfolgreich.  Nun wird  noch der Strandabschnitt gesäubert. Es kommen große Mengen Plastikmüll zusammen. Wir identifizieren es i.W. als Fischereiabfälle: zusammengeknotete Kanister, Netze, Schöpfeimer und Wasserflaschen. Das gibt mal ein lustiges Feuerchen. Und man sieht  – mit ein wenig Einsatz von allen sieht der Strand zumindest übergangsweise ganz passabel aus. Nach erfolgreichem Ausgraben der Autos ist der Start auf den Strand dann gegen 14.30 Uhr. Das fahren auf dem Sand fordert von den Autos doch einiges ab. Mit reduziertem Luftdruck im weichen Sand muss jeder seine Technik entwickeln. Doch es geht gut voran und wir verlassen 2 Stunden später den Strandabschnitt mit viel Hurra und schieben. Der Übergang ist extrem tief und nur mit richtig viel Schwung ohne Einsanden zu meistern. Verschiedene Techniken kommen zum Einsatz. Besonders hervorzuheben ist der fliegende Lupo, sowie die Fahrt am Drehzahlbegrenzer ohne Auspuff. Dagegen wird auch gezeigt, wie es völlig unspektakulär Material- und Ressourcenschonend geht. Alle kommen wieder raus und formieren sich zur Fahrt in der Dunkelheit zum Campingplatz. Nach 5 Tagen Wüste, Sand und Piste ist die Straße wieder ein ungewöhnliches Terrain. Zunächst mag bei uns der Allrad nicht mehr rausgehen. Etwas gutes zureden, ein paar deftige Hiebe auf den Schalthebel… und schon ist der Strassenmodus wieder aktiv. Auf dem Campingplatz – oder der Platz, den Mauretanier dafür ausgeben, erwartet uns direkt Abendessen. Einige – dazu gehöre ich auch – springen noch rasch unter die Dusche. Was für eine Wohltat. Dann essen und Zelt aufbauen, noch ein Gläschen Wein… Und es heißt wieder ‚Gute Nacht John-boy.