Tag 13 – Sand, nix als Sand und Steine

Der Wüstenwind treibt den feinen Sand durch alle Ritzen – selbst im Schlafsack findet sich Sand bei geschlossenem Zelt. In den Zähnen reibt der Sand, in den Ohren sitzt er. Doch man gewöhnt sich dran.

Wir frühstücken – Aldi sei Dank – frisch aufgebackene Bio-Vollkorn-Brötchen. Dazu wieder den Klassiker – Kaffee wie zu Großmutters Zeiten, mit dem einzigen Unterschied, dass ein kleiner Bodensatz Sand im Becher ist. Morgens ist es in der Regel so frisch, dass wir mit Jacken und Mütze unterwegs sind. Geht es dann auf 10 Uhr zu, scheint die Sonne unbarmherzig. Beim Fahren durch die Wüste müssen wir entscheiden – entweder etwas Fahrtwind und damit Sand im Auto oder Fenster zu (und der Sand kommt durch Ritzen und Lüftung). Wir nehmen die volle Packung. Schliesslich ist das Auto dafür gebaut. Es gibt im ganzen Auto keinen Ort, in dem sich der Sand nicht wieder findet.

 

Die Natur hält ständig neue Überraschungen für uns bereit. Vollmond und Sonne zugleich, fantastische Sternenhimmel, traumhafte Beleuchtung bei Tag und bei Nacht. Wir können uns nicht satt sehen. Die Bilder spiegeln nur einen Teil dessen wieder, was wir hier erleben.

Fahren durch die Wüste: nach dem Briefing zu Fahrtechnik und Kommunikation ist der Tross unterwegs. Tiefergelegte Fahrzeuge und Autos mit großen Plastikstoßstangen vorn und hinten sind etwas im Nachteil. Durch einen eigenen Fahrstil lässt sich der Nachteil, keinen Allrad zu haben, kompensieren. Besonders bewundern wir einen total überladenen Lupo, der jedoch durch einen 5mm Stahl-Unterfahrschutz alle Hemmungen verloren hat. Kaputt gehen kann nichts, also immer mit Vollgas rein – der Erfolg bestätigt die Vorgehensweise. Claudia hingegen hat am alten Toyota Carina gleich zu Beginn den Auspuff verloren (nicht ein bißchen, sondern komplett) und findet den Sound ihres Wagens, vor allem wenn er drehzahlmäßig an den Begrenzer geht, ´echt sportlich´.

Mit den Allradlern kommt man auf der gewählten Streckenführung gut durch und kann immer mal wieder seine Dienste beim Herausziehen anbieten. Alles in allem eine nette Sache, die Spaß macht.

Viel Strecke legen wir dabei allerdings nicht zurück – liegen aber immer noch gut im Plan, da die Fahrtechniken im Weichsand sich entwickeln, so dass wir es tatsächlich schaffen, den ganzen Tross ohne Einsandung über eine mehrere Kilometer lange Weichsandstrecke zu bugsieren.

Es gibt eine zweistündige Mittagspause, bei der wir erstmals unser mitgebrachtes Wohnwagen-Sonnensegel testen können. Ein voller Erfolg. So genießen wir den Apfelsaft aus heimischen Streuobstwiesen aus dem Kühlschrank.

Abends wird die Arbeit geteilt – ich gehe mit Roland die mauretanische

Autoversicherung und den Nationalparkeintritt bezahlen. Das dauert ungeplant etwas länger, müssen wir uns doch zumindest so lange da aufhalten, bis Micha das Zelt auf der anderen Seite der großen Sandplatte aufgebaut hat. Wir überbrücken das noch mit einem Bier und Diskussionen über Drohnen und GPS-Tracker. Wieder am Platz angekommen, steht das Zelt und wir kochen gemeinsam Spaghetti mit Thunfisch-Tomatensoße. Dazu kühles Dosenbier und ein Glas Rotwein. Das Ganze bei Vollmond. Geht´s uns gut.