Der Tross sammelt sich früh morgens und fährt einmal quer durch Nouakchott. Falk – der den Weg weist – führt die Fahrzeuge über Abkürzungen durch die letzten Gassen. Nach 30 Minuten erreichen wir den vereinbarten Treffpunkt, um die Hotelschläfer aufzusammeln.
Schon da merke ich, dass unsere opulenten 100 Diesel-PS heute morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden sind. Ein paar schlafen noch aus … und es legen sich auf der Strecke immer mehr zum Schlafen. Die Strecke wird heiß – 42 Grad im Schatten – aber wo bitte gibt es schon Schatten in der Wüste ? Unser Luxus-BMW zeigt sogar 46 Grad an.
Bei einem Halt gehen wir auf Fehlersuche. Zunächst liegt nahe, dass wir minderwertigen Diesel getankt haben. Also werden Filtersystem überbrückt, Diesel aus zuverlässiger Quelle in eine Wasserflasche gefüllt und geprüft – leider war das nicht die Ursache. Alle Leitungen werden mit Druck gegengespült – sind durchgängig. Der Turbolader wird freigesetzt, um seine Wirkung zu prüfen – er wirkt. Ein donnernder Orkan im Motorraum bestätigt das. Tja, nun ist guter Rat teuer. Uns gehen die Ideen aus (liegt bestimmt auch an den bei 42 Grad ausgetrockneten Synapsen). Die Suche dauert nun schon über eine Stunde. Viele helfende Hände tragen uns – Struktur wird reingebracht, kompetente Unterstützung via Whatsapp aus Deutschland eingeholt … leider ohne Erfolg.
So humpeln wir mit dem waidwunden Maverick weiter. Der Tross schließt sich unserem ressourcenschonenden Tempo mit knapp 60 Spitzengeschwindigkeit an. So erreichen wir St. Louis mit gemischten Gefühlen spät in der Nacht. Wir freuen uns über ein Hotelzimmer mit Dusche und kochen noch einen Snack auf dem Parkplatz. Die Gedanken kreisen um die Fehleranalyse und nehmen wesentlichen Raum ein. Vor uns liegt ein Ruhetag, den wir nochmals nutzen wollen. Nach dem bisher anstrengendsten Tag schlafen wir schnell ein und hoffen auf den erlösenden Traum mit der zündenden Idee.